Realbrandversuch mit Feuerwehrübung im Winter 2017
Ende Januar 2017 fand der dritte Realbrandversuch im Rahmen des Forschungsprojektes ORPHEUS im U-Bahnhof Olsoer Straße statt.
Im Unterschied zu den vorangegangenen Experimenten zur reinen Vermessung der Strömungssituation, fand zusätzlich auch eine Feuerwehrübung statt. Neben den technischen Herausforderungen war die Logistik und Planung von besonderer Bedeutung, da alle Experimente und Übungen innerhalb der betriebsfreien Zeit der BVG (01:00 bis 03:30) stattfinden mussten.
Brandversuche
Wie bereits zuvor wurde eine Brennervorrichtung des Institutes für Industrieaerodynamik Aachen eingesetzt um eine thermisch getriebene Strömung zu erzeugen. Mit einer Leistung von etwa 150 kW kann die Entstehungsphase eines Brandes, und somit die entscheidende Zeit für die Selbstrettung der Fahrgäste, gut wiedergegeben werden. Neben der umfangreichen Messtechnik der Ruhr-Universität Bochum wurde auch Brandmeldetechnik der Firma Hekatron für den Versuch installiert. Zum Einsatz kamen somit 660 Temperatursensoren, 20 CO2-Sensoren, 10 SF6-Sensoren, 16 Ultraschallanemometer als auch 196 Mehrkriterienmelder für Rauch, Wärme und CO.
Die Strömung hat sich bei diesem Versuch sehr dynamisch entwickelt. Das mit Theaternebel angereicherte Rauchgas stieg von der untersten Ebene der Station schnell nach oben. Allerdings wechselte die Strömung auch zwischenzeitlich die Richtung und trieb den Theaternebel aus den Tunnelöffnungen.
Messung der Sichtbarkeit von Schildern
Die Wahrnehmbarkeit von Schildern im Brandfall kann durch den Rauch stark eingeschränkt werden. Zugleich sind Schilder mitunter der einzige Orientierungsmöglichkeit, um in den sicheren Bereich zu gelangen. Das Team HF hat die Sichtbarkeit auf allen Ebenen in der verrauchten Station an ausgewählten Stellen untersucht. Dazu wurden Kameraaufnahmen und individuelle Beobachtungen angefertigt die vergleichend ausgewertet werden.
Feuerwehrübung
Die Berliner Feuerwehr erprobte mit etwa 50 Einsatzkräften und 15 Einsatzfahrzeugen eine neue Einsatztaktik. Dazu wurde in der gesamten Station künstlicher Rauch freigesetzt um eine Übung unter eingeschränkter Sicht zu ermöglichen. Darüber hinaus wurden neue technische Hilfsmittel zur Orientierung eingesetzt.
Impressionen